Viele kennen Folsäure, doch was ist Folat? Häufig wird es synonym eingesetzt. Wir schauen uns heute genau diesen Unterschied an und klären, warum hier die Begriffe essenziell zu wissen ist. Weil nur das ziemlich öder wäre, befassen wir uns auch mit der Funktion von Folat in Deiner Nahrung. Wir schauen uns an, warum es ein machtvoller und allzu oft vergessener Baustein ist, jedenfalls in der westlichen Schulmedizin, und am wichtigsten, wie Du Deine Folatlevel optimieren kannst.

Klingt nach viel, nicht? Ist es zugegebenermaßen auch und ich versuche mich auf das Wichtigste zu fokussieren, damit Du das Wissen praktisch und simpel anwenden kannst. Du möchtest ja keinen PhD in Biochemie & Physiologie machen, schätze ich, sondern einfach nur gesund leben – wie wir alle. Tatsächlich könnte man Bücher über dieses Thema schreiben (und wurden es auch schon). Daher nur das Wichtigste in Kürze – falls Fragen offen bleiben, schreib sie gerne in die Kommentare.

Unsere Reise in die Welt der Folat beginnt mit der Taxonomie und warum sie wichtig ist. Folsäure ist nicht gleich Folat. Sondern Folsäure ist gleich Bullshit und muss konsequent vermieden werden, wie wir später erfahren werden. Auf geht’s mit unserer Tour, vor dem Hintergrund dieser kontroversen Aussage!

Was genau ist mit Folat oder Folsäure gemeint?

Die drei Formen von Folat

Folat ist auch bekannt unter dem Namen Vitamin B9.1https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/folat/?L=0 Als Vitamin ist Folat essenziell, was heißt dass Du es nicht selber herstellen kannst und es Aufgaben im Körper vollführt, die nur es schaffen kann. Daher können auch Mangelerscheinungen auftreten – und auch wenn klinische Mängel seltener sind, sind subklinische Level die Regel.

Unser Körper nutzt hauptsächlich drei verschiedene Folatformen:

  1. Folsäure
  2. Folinsäure
  3. L-Methylenetetrahydrofolat (5-MTHF oder auch Methylfolat genannt)

Abseits dieser gibt es noch weitere Isomere, sprich chemisch gleich ausschauende Formen, die aber weniger wichtig für uns heute sind.

Folsäure

Folsäure ist die wohl bekannteste Form. Man sieht sie auf dem Bild unten als ‚Folic Acid‚ ganz am Anfang. Viele denken sogar, dass Vitamin B9 = Folsäure ist, auch unzählige Profis in der Medizin & Ernährungswelt. Das ist jedoch falsch. Yes, absolutes Statement – es ist komplett falsch.

Spannend zu merken ist, dass Folsäure nirgendwo in der Natur vorkommt, es ist rein synthetisch und erst seit dem 20. Jahrhundert auf unsere Erde zu finden. Um nützlich zu sein, muss Folsäure erst in die aktive Form des Körpers umgewandelt werden, welches 5-MTHF ist. Dabei wird Folsäure zuerst von einem Enzym namens Dihydrofolatreduktase2Hier mehr für alle Nerds zur DHFR auf Genecards: https://www.genecards.org/cgi-bin/carddisp.pl?gene=DHFR&keywords=dhfr(DHFR) in Folinsäure umgewandelt.

Folinsäure

Folic Acid Biotransformations
Boghog, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

Folinsäure wird oft nur als der Zwischenschritt von der unbrauchbaren, synthetischen Folsäure zu dem natürlichen, aktiven Methylfolat3Ich werde MTHF oder Methylfolat für Methylenetetrahydrofolat der Einfachheit halber verwenden, auch wenn die korrekte Bezeichnung 5-MTHF wäre. Es gibt noch andere Formen wie 5,10-MTHF oder 10-MTHF, die existieren, aber für uns würde das hier nur zu viel Verwirrung aufbringen. gesehen. Auf dem Bild ist sie zu sehen, ganz am Ende, als ‚5-Formyl-THF‘. Dabei ist Folinsäure auch eine aktive Form des Folats im Körper und kommt natürlich vor. Auch gibt es eine Aufgabe, die nur Folinsäure erfüllen kann – es agiert als Substrat für die:

  1. Synthese der zwei DNA-Purinbasen Adenin & Guanin

Ohne Folinsäure funktioniet das nicht. Der nächste Schritt der Synthese ist MTHF aus Folinsäure, ein sehr bekanntes Enzym namens Methylentetrahydrofolatreduktase (MTHFR) ist der Torwächter dieses Prozesses.4Torwächter, weil es gewisse Genvariationen (SNIPs) gibt, die MTHFR stark verlangsamen können. Auch alle anderen Enzyme des komplexen Methylierungsprozesses wie DHFR, MTR/MTRR, oder BHMT können verlangsamt sein in ihrer Funktion durch gewisse SNIPs.

L-5-Methylentetrahydrofolat aka Methylfolat

Methylfolat ist die aktive Hauptform des Folats. Es dient als Ausgangsstoff der gesamten Methylierung – sofern man in einem Kreis von einem Anfang reden kann. Methylierung werden die Gesamtheit aus dem Folat-, dem Methionin-, und dem Transsulfurationspfads genannt:

  • Der Folatzyklus dient rein der Produktion von Methylfolat, das obere Bild zeigt den gesamten Zyklus
  • Der Methioninzyklus hat das Ziel SAMe, dem Hauptmethylspender des Körpers, herzustellen
  • Der Transsulfurationspfad ist quasi der Recyclingweg um überschüssiges Homocystein loszuwerden

Wie Du bereits wahrscheinlich denkst, das ist höchst komplizierte Biochemie & einiges an Wechselwirkungen. Das musst Du Dir sicher nicht merken. Der springende Punkt ist, dass Methylfolat die aktive Folatform ist – es wird zwingend benötigt für Methylierung und alle folgenden Effekte.

Warum Folsäure die falsche Bezeichnung ist & Folat die Richtige!

Also wie Du schon merkst – Folsäure als Hauptbezeichnung ist falsch. Und reduktionistisch. Taxonomie ist hier sehr wichtig!

Mit ‚Folat‘ meinen wir die Gesamtheit der aktiven Formen – sprich Methylfolat, Folsäure & Folinsäure sowie ein paar deren alternativen Formen die auf dem Bild oben auftauchen. Das ist der Wert, den auch alle Labortests ausspucken (leider). Also ist die richtige Bezeichnung für Vitamin B9 = Folat. Genauer gesagt wären es NUR Folinsäure & Methylfolat.

Wofür braucht der Körper Folat?

Folat als Methylspender

Folat im Körper ist der einer der Hauptmethylspender, das heißt es kann eine chemische Methylgruppe (CH3), von sich zu einem anderen Molekül schieben. Im Körper ist es neben Vitamin B12 & Cholin/Betain der Hauptinput durch die Nahrung von Methylgruppen. Hier wird seine Spendereigenschaft an genau einer Stelle benötigt im Methioninkreislauf, und zwar um aus Homocystein wieder Methionin zu machen5Methionin kann man anders gesagt auch Methylhomocystein nennen..

Mehr macht es nicht, aber diese eine Reaktion kann nur von Methylfolat, dem echten 5-MTHF, erfüllt werden. Es gibt keinen Ersatz und diese Reaktion ist zwingend notwendig, damit die Methylierungsprozesse stattfinden. Was das heißt schauen wir uns als Nächstes an.

Die Rolle von Methylierung

Mein Diagramm zur Methylierung.
Yes, von mir Nerd zusammengebastelt.

Methylierung ist einfach nur der Prozess, in dem man eine Methylgruppe von A nach B schiebt, mithilfe eines Enzyms. Für mehr zur Methylierung kannst Du diesen Post von mir dazu lesen. Die Enzyme, die das tun, werden Methyltransferasen genannt, weil sie Methylgruppen transferieren. Diese Enzymgruppe hat Einfluss auf circa 500(!) Reaktionen in Deinem Körper und ist fundamental für:

  • Die Produktion der Neurotransmitter Serotonin, Melatonin, Norepinephrin & Epinephrin aus dem Grundbaustein Tetrahydrobioptrin (BH4).
  • Den Abbau der Neurotransmitter nach deren Einsatz
  • Genregulation, da Methylierung Gene an und ausschaltet
  • Phase II Entgiftung, da Methylierung benutzt wird, um viele Stoffe zu inaktivieren.6Beispielsweise Dopamin wird methyliert zu Hydroxyindolessigsäure (HIAA) um es inaktiv zu machen und über den Urin auszuscheiden. So geschieht es mit VIELEN weiteren Stoffen.
  • Ohne methylierung baust Du kein Histamin ab.7Die extrazelluläre Diaminooxidase (DAO) & intrazelluläre Histamin-N-Methyltransferase (HNMT) sind methylabhängig.
  • Ohne Folinsäure können keine Purinbasen synthetisiert werden. Purinbasen auch bekannt als Adenin & Guanin machen die Hälfte Deiner DNA aus. Keine Purine? No Bueno.
  • Viele DNA Reparaturenzyme fungieren durch Methylierung.
  • Die effektive Energieproduktion (Kreatin, Carnitin, ATP, CoQ10)
  • Eine Grundsubstanz der Zellmembranen (Phosphatidylcholin)
  • Den Bau von Immunzellen

Warum Folsäure Bullshit ist!

Dihydrofolatreduktase ist verdammt langsam

Dieses lange Enzym haben wir tatsächlich schon getroffen – es macht Folsäure zu Folinsäure in zwei Schritten. Das Problem mit DHFR ist, dass es unterschiedlich schnell arbeitet je nach Ausgangsstoff:

  • Der erste Schritt: Die Umwandlung von Folsäure zu DHF ist langsam
  • Der zweite Schritt: Die natürliche Umwandlung von DHF zu THF ist schnell

Darum nimmt erstens die vermehrte Umwandlung von Folsäure zu DHF Ressourcen im Anspruch, die anderswo gebraucht werden. Auch inhibieren sich die Stoffe gegenseitig. Das führt dazu, dass bekannterweise große Mengen an Folsäure als unverstoffwechselte Folsäure (UMFAs) im Blut landen. Das ist ein unnatürlicher Zustand, der einige Probleme macht und sollte nicht existieren. Diese steigenden Level waren auch der Grund, warum Irland sein Folsäureprogramm für Ältere sofort beendet hat.8https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22854405/#:~:text=Unmetabolized%20folic%20acid%20was%20detected,1.3%25%20of%20total%20plasma%20folate.

Folsäure vermindert Aktivität von Folat-bindendem Protein

Methylfolat ist die aktive Form der Folsäure und damit das, was DU in Deiner Ernährung brauchst.
Was ein so ein kleiner Stoff alles kann.

Folinsäure & 5-MTHF binden nicht so gut an Folat-bindende Proteine wie Folsäure.9https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2166548/ Diese Proteine sind in hohen Leveln im Blutserum und Muttermilch vorhanden (erschreckenderweise!) und agieren hier um Folat herumzutransportieren – von Zelle zu Zelle oder Mutter zu Kind. Die ungeklärte große Frage ist nun:

  • Was wäre, wenn das vermehrte Binden von Folsäure STATT Folaten, zu den rasant ansteigenden Geburtskrankheiten führt, die mit Methylierungsproblemen vereinbar sind: wie alle Nervenkrankheiten & Behinderungen von Down über ADHS bis Autismus, Stoffwechselkrankeiten, Wachstumstörungen, Hormonproblemen, psychischen Problemen.
  • Könnten sie auftreten, weil das Kind zu wenig Folat hatten, weil die Lieferanten mit Folsäure vollgestopft waren?

Dasselbe gilt natürlich auch für Probleme im Zusammenhang allen zahlreichen Auswirkungen der Methylierung in Erwachsenen! Nur ein paar Fragen am Rande…

Folsäure blockt die Folatrezeptoren

Hinzu kommt noch das Problem, dass Folsäure stärker an Rezeptoren bindet und diese genau wie die Transportproteine blockt.10https://www.drbenlynch.com/folic-acid-side-effects/ Das führt zu genau denselben Effekten wie oben, verstärkt sogar das Drama. Der Effekt ist, dass die benötigten Folate (Folinsäure & vor allem Methylfolat) nur schwerer an die Orte gelangen, wo sie benötigt werden. Folsäure kann auch verwendet werden klar – deshalb sehen wir weniger extreme Mangelerscheinungen und Fehlgeburten als vor dem Einsatz der Folsäure – doch weitaus schlechter wie wir mit DHFR gesehen haben.11https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23740686/#:~:text=one%2Dcarbon%20metabolism-,Folic%20acid%20supplementation%20does%20not%20reduce%20intracellular%20homocysteine%2C%20and,disturb%20intracellular%20one%2Dcarbon%20metabolism

Wie viel Methylfolat brauche ich? + Beste Quellen!

Vermeide Folatmangel – so viel brauchst Du pro Tag

Die Empfehlung & Probleme mit der DGE Empfehlung

Laut DGE-Empfehlung sollte es pro Tag für einen Erwachsenen 300mcg Folat sein, bzw. 600mcg synthetische Folsäure.12https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/folat/?L=0

Leider ist es nicht ganz so leicht. Vor allem ist die Empfehlung für Folsäure kompletter Müll. Der genaue Bedarf ist höchst individuell und abhängig von:

  1. Gewissen Genvarianten, genannt SNIPs, in den entsprechenden Enzymen wie MTHFR, BHMT & Co.

Wie Du siehst, ist es nicht ganz so leicht. Vor allem MTHFR SNIPs beeinflussen die Menge stark, häufig nach oben. Dafür kann eine gut funktionierende ‚Short Route‚ den Bedarf durchaus nach unten drücken. Die Short Route ist der alternative Recyclingweg von Homocystein zu Methionin, nicht via Folat, sondern Cholin. Voraussetzung hierfür ist aber eine sehr gute Versorgung mit Glycin, Cholin, Serin, & Betain – die ersten beiden sind Zoonährstoffe, die Du mengenmäßig nur in Tieren findest.

Meine Empfehlung für Deinen Bedarf an Folat

Wundersamerweise erhältst Du auf einer nose-to-tail Ernährung alles, was Du an Folat brauchst. Es macht eben Sinn,.
Wundersamerweise erhältst Du auf einer nose-to-tail Ernährung alles was Du brauchst. Es macht eben Sinn,.

Meine Empfehlung ist es daher, die genaue Menge per subjektiven Gefühl zu ermitteln. Erst einmal solltest Du per Nährstoffrechner ermitteln, wie viel Folat Du pro Tag durchschnittlich zu Dir nimmst. Das geht ganz easy online. Die folgenden Werte beziehen sich alle auf Nahrungsfolat:

  • Mindestens würde ich 200mcg pro Tag anzielen, besser mehr.
  • Meistens ist die 300-400mcg Empfehlung ganz gut, solang Du keine argen MTHFR SNIPs besitzt.13Zum Beispiel C677T als Homozygot oder A1298C

Hierbei hört es aber noch nicht auf. Versuche testweise zu supplementieren – mit 400mcg Methylfolat* kannst Du testen, ob es Dir positive Effekte bringt. Tut es das, brauchst Du wahrscheinlich mehr Nahrungsfolate und/oder Cofaktoren:

  • Du musst genügend kollagenhaltiges Bindegewebe zu Dir nehmen für Glycin (~20-30g Kollagen pro Tag oder ~400g+ bindegewebehaltiges Fleisch) und genug Cholin (500mg+) für die Short Route.
  • Ebenso notwendig ist es reichlich Riboflavin (3-5mg/Tag) zu essen, um den Bedarf weiter nach unten zu drücken.
  • Das supplementierte Methylfolat kannst Du an Tagen nutzen, an denen Du es brauchst – sagen wir stressvoll, denk-intensive, oder körperlich-fordernde Tage.

All das macht glücklicherweise Sinn, denn auf einer Nose-to-Tail tierischen Ernährung bekommst Du reichlich Riboflavin, Cholin, B12 und Glycin. Folat ist seltener in der Tierwelt und deutet daher drauf hin, dass die modernen Richtwerte wahrscheinlich zu hoch angesetzt sind. Meine Hypothese ist, dass viele in den vorigen 4 Stoffen Mängel haben und daher durch mehr ihres Folats brennen. Wir schauen uns die besten Quellen für Folat & die anderen 4 später genau an. Was auch helfen kann, sind Bluttests, die wir uns als Nächstes ansehen.

Noch wichtig als letztes Wort – Nahrungsfolate sind immer überlegen und sollten die erste Stellschraube sein. Auch kann die Supplementation mit 5-MTHF starke Auswirkungen haben, da es ein kraftvolles Supplement ist und Deine gesamte Methylierungsprozesse hochfährt – damit auch viele Neurotransmitterlevel nach oben bringt. Daher halte immer Niacin in hoher Dosis (50mg) als Antidot bereit und experimentiere auf eigene Gefahr nur nach vorausgegangener Bildung. 400 mcg sind niedrig angesetzt und sollten recht problemlos für viele funktionieren, dennoch die Warnung. Im Zweifel kannst Du mir gerne schreiben.

Die Marker, um Deine Folatlevel zu bestimmen

Fast alle Labortests messen das Gesamtfolat im Blutserum. Das umfasst alle Folatformen und schmeißt sie in einen Topf. Totaler Schwachsinn. Für eine anständige Bewertung brauchst Du:

  1. Die einzelnen Folatformen nach Mengen aufgeführt
  2. Mengen an SAMe & SAH, um die Endprodukte zu bestimmen
  3. Unmetabolisierte Folsäure, falls der Client Folsäure isst
  4. Homocysteinlevel um das Recycling anzusehen
  5. Sättigung von allen anderen Cofaktoren wie allen B12 Formen14Mehtyl-, Adenosly-, und Hydroxocobalamin, Riboflavin, und Co
  6. Marker für oxidativen Stress wie Nitrotyrosine (NOS) & Glutathionelevel
  7. und schlussendlich das Gesamtfolat

Das ist eine ganze Menge mehr als standardmäßig von Ärzten getestet wird. Mit diesen Werten kannst Du genaustens bestimmen, wie Deine Methylierung klappt und wo es hapert. Auch siehst Du, ob Du voll bist mit der schadhaften Folsäure und wie es um die beiden anderen Formen steht. Zum Glück kann man das alles mittlerweile online in Direktlaboren gut testen lassen. Selbstverständlich sollten diese Tests lieber mit einem Profi gemeinsam zur Bewertung ausgeführt werden. Schreib mir gerne bei Fragen. Zum Glück reicht jedoch oft in milden Fällen und generell gesunden Klienten der subjektive Weg.

Die besten Nahrungsquellen für Folat

Nahrungsfolat muss die Hauptquelle sein. Es kommt hier fast ausschließlich als Methylfolat vor. Auf einer tierischen Ernährung wird es schwer an die 400mcg Folat pro Tag zu kommen, aber wie gesagt. Ich glaube, Menschen brauchen weniger, vorausgesetzt sie haben ausreichend Cofaktoren, einen guten Lifestyle, und keine argen MTHFR SNIPs.

Nachfolgend sind die besten Quellen, bevor wir uns zuletzt noch die Rolle von Methyfolat Supplements ansehen. Wichtig anzumerken ist noch, dass Folat hitzeempfindlich ist und Du mit dem Braten & Kochen einen Verlust von 10-30% haben wirst.15https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7600162/ & https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1111/j.1745-4557.1991.tb00077.x Daher macht es durchaus Sinn Eigelber roh zu trinken und Leber & Niere roh zu essen. Falls das nicht in Frage kommt, rechne mit etwas weniger.

Leber & Niere

Leber & Niere sind die zwei reichsten Folatquellen in der Nahrungswelt:

  • Gänseleber ist allen voran mit 730 mcg pro 100g.
  • Rinderleber enthält 230mcg pro 100g.
  • Rindernieren kommen mit 210mcg pro 100g.

Neben diesen sind Innereien natürlich noch die besten Quellen für viele weitere Nährstoffe – für Methylierung insbesondere wichtig zu nennen sind hier B12, B6, Zink & Cholin. Ansonsten enthält Fleisch kein Folat, auch wenig andere Organe enthalten Folat in diesen Mengen. Hier liegt auch eines meiner Hauptprobleme mit den ‚Only MeatCarnivoren.

Eigelber

Für alle die Eier vertragen – ich zähle leider nicht dazu – sind rohe Eigelber von Hühnern aus guter Aufzucht eine klasse Wahl um genügend Folat zu erhalten, nebst vielen anderen Nährstoffen wie Omega-3-Fetten, Cholin, und Cholesterin.

Ein Eigelb enthält rund 40-80mcg, vermutlich je nach dem wie sie gelebt haben & ernährt werden.16https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7919826/#:~:text=According%20to%20this%20study%2C%20one,Standards%20for%20the%20Polish%20Population. Das heißt bereits 5 rohe Eigelber können maßgeblich zu Deinen Folatlevel und Cholin beitragen. Ein Eigelb enthält um die 140mg Cholin.17https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6893749/

Der Fall: ‚Grünes Blattgemüse‘

Künstliche Folsäure ist schädlich, nimm lieber echtes, natürliches Folat zu Dir.
Suboptimale Quellen.

In der Tat enthalten grüne Blattgemüse auch viele Nahrungsfolate:

  • Spinat mit 140mcg pro 100g
  • Grünkohl mit 170mcg pro 100g
  • auch Früchte enthalten Folat, vor allem Beeren & Melonen mit 30-60mcg pro 100g
  • Hülsenfürchte wie Kichererbsen mit 300mcg pro 100g oder Linsen mit 140mcg

Zuallererst sehen diese Werte gut und verlockend aus. Und auch wenn viele dieser Pflanzen viel Folat enthalten, schützen sie es auch gut. Blattgemüse & Hülsenfrüchte sind voll mit Antinährstoffen wie Oxalaten oder enzymatischen Inhibitoren. Auch enthalten Hülsenfrüchte Lektine, die aktiv den Darm angreifen, Phytate, die Deine Nährstoffaufnahme verhindern und gar Phytoöstrogene, die wie Östrogen wirken. Und das sind nur ein paar Ausgewählte! Auch ist die Frage wie viel davon wirklich bioverfügbar aufgenommen werden kann trotz der ganzen Abwehrstoffe.

Vor diesem Hintergrund von Abwehrstoffen und Bioverfügbarkeit sind Gemüse keine gute Folatquelle. Einzig Früchte können ergänzend eine Rolle spielen und schmackhafte Alternative sein, die sehr arm in Abwehrstoffen ist.

Die Rolle von Methylfolat Supplements

Zuletzt klären wir die Frage, welche Rolle Supplements, die Methylfolat aka 5-MTHF* enthalten, spielen sollten. Auch infrage kommen hier gute Multivitaminpräparate*, die vor allem B6, 5-MTHF, und die B12 Formen enthalten.

Meiner Meinung nach sind sie ein Zusatz – für Tage, die fordernd sind oder an denen Du Dich ausgelaugt fühlst. Das könnten Tage sein wie zum Beispiel:

  • Du hältst einen Vortrag und brennst mental durch viele Neurotransmitter, da Du top fokussiert arbeitest für Stunden am Stück.
  • Du trainierst viel oder hast ein Sportevent anstehen.
  • Momentan wird viel von Dir verlangt, Dein kleines Kind und die viele Arbeit schaffen Dich.

Immer wenn viele Neurotransmitter verbraucht werden oder Du gestresst bist brauchst Du mehr Methylfolat, dann kann Dir Supplementation NACH BEDARF, helfen. Auch kann hier ein gutes(!) Multivitaminpräparat, das die richtigen Formen der Cofaktoren enthält, guttun. Dies sollte auch NACH BEDARF eingenommen werden:

  • Fühlst Du Dich allgemein schlecht oder angehauen nimm eine Dosis des Multivitamins
  • Ist der anstehende Tag sehr stressvoll und leisstungsfordernd nimm eine Dosis von 400mcg 5-MTHF. Wenn mehr Dir besser tun nach ausreichend Tests auch mehr.

Du solltest niemals jeden Tag Pillen nach Plan schlucken für alle Ewigkeit in diesen Zusammenhang. Das ist wichtig, denn zu viel kann Dich auf das andere Ende der Glockenkurve schicken und genauso miserabel fühlen lassen. Gute Supplements findest Du bei Sunday Naturals*.

Und damit ist es das auch von mir für heute! Ich hoffe dieser Abstieg in die Welt des Folats konnte Dir helfen das ganze Thema zu verstehen. Und auch warum mich das Internet aufregt mit seiner falschen Fixation auf Folsäure. Ich hoffe Dich nun auch! Denn Du weißt es nun besser als all diese großen Magazine die waghalsige Empfehlunge aussprechen für Folsäuresupplements oder Mengen an schädlichem Gemüse.

Bis zum nächsten Post,

This signature signs everyone of my posts on Ancestrally Healthy.

Fußnoten & Quellen

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