Heute reden wir über eine allgemein sehr unbekannte Gruppe von Stoffen in unserer Nahrung, die von Vitaminen, Makronährstoffen, sowie Mikronährstoffen häufig in den Schatten gestellt wird – die Zoonährstoffe. Die meisten kennen sogenannte Pflanzennährstoffe1Meiner Meinung sind dies keine Nährstoffe, aber Abwehrstoffe, die im Sinne von Xenohermetik medizinisch genutzt werden können. Jedoch sind sie genauso wenig wie Aspirin ein Nährstoff. und Polyphenole, wie Menthol, Curcumin, oder Sulforaphane, könnten dennoch wahrscheinlich kein einziger Zoonährstoff nennen. Viele denken von tierischen Produkten nur in Fetten & Proteinen und sind damit fern ab des wahren Nährstoffreichtums. Im Gegensatz zu der ganzen pflanzenbasierten Propaganda, besitzen Fleisch & Co einzigartige Stoffe, die fundamental sind für das menschliche Überleben, ohne Alternativen aus der Pflanzenwelt. Diese tierischen Nährstoffe sind, was ich Zoonährstoffe nenne.

Ein paar kennst Du bestimmt bereits, wie Kreatin oder Vitamin K2 Mk-4 – es gibt aber noch eine ganze Menge mehr. Die wichtigsten aus diesem Schattendasein schauen wir uns einmal genau an und etablieren, warum tierische Produkte Dich so einzigartig mit diesen Nährstoffen versorgen. Alsdann, folge mir in diese spannende und selten angesprochene Welt der Ernährungswissenschaften!

Was sind Zoonährstoffe?

Lass uns dazu zuerst eine Definition etablieren:

  • Zoo’ bezeichnet alles aus dem tierischen Raum – wie in Zoologie, welches das Studium des Tierreichs ist.
  • Zoonährstoffe‚ wiederrum sind die Klasse, welche exklusiv in tierischen Lebensmitteln und ihren Produkten gefunden werden können, oder einzigartig in ihrer Bioverfügbarkeit sind im Vergleich mit pflanzlichen Analoga.

Tieren, Pflanzen & Pilze funktionieren fundamental ähnlich. Wir alle müssen uns an die Regeln der Physik halten. Dennoch im genauen Blick unterscheiden sich wichtige Details und die exakten Stoffe sind sehr verschieden – hier ein paar Beispiele:

  • Wir nutzen Mitochondrien, Pflanzen Chloroplasten
  • Wir nutzen Ubiquinon (Coenzym Q10), um Elektronen in der Atmungskette von Komplex I & II -> III zu transportieren, Pflanzen Plastoquinon.
  • Sie verbrauchen Kohlenstoffdioxid in der Photosynthese, wir Sauerstoff in der phosphorylierenden Oxidation.

Exklusive Nährstoffe in tierischen Lebensmitteln

Fisch enthält wie auch Fleisch viele Zoonährstoffe wie Taurin oder Cholin. Es ist eine super Ergänzung wenn man Schwermetalle in die Rechnung einbezieht.
Zoonährstoffe = nur aus Tieren.

Der erste Punkt unserer Definition war ihre Exklusivität. Du kannst kein Kreatin, Vitamin B12 oder Carnitin in Pflanzen vorfinden. Manchmal existieren ähnliche Substanzen, wie im Fall von tierischen Carotenoiden (Astaxanthin, Lutein, …) und pflanzlichen Carotenoiden (Beta-Carotin), oder vergleichbare fehlen komplett. Warum sollten Pflanzen auch Kreatin oder Carnosin brauchen, wenn sie sich eh nicht bewegen? Sie haben kein Bedarf an Stoffen die bei der Erzeugung von kinetischer Energie helfen.

Darum finden sich viele Stoffe wichtig für Tiere nicht in Pflanzen.

Überlegene Bioverfügbarkeit von tierischen Produkten

Andere kommen in ähnlicher Form vor wie zum Beispiel das pflanzliche Beta-Carotin und das tierische Vitamin A auch bekannt als Retinol. Andere Beispiele wären Eisen oder Aminosäuren. Der Hauptunterschied hier ist nicht ihr Vorkommen, aber ihre Verwertbarkeit:

  • Die Beta-Carotin Konversion zu Retinol ist nicht ausreichend, wie so viele Konversationsmechanismen. Viel geht verloren an Gehalt, wenn wir von pflanzlich zu tierisch übersetzen müssen.

Die drei Hauptprobleme mit Pflanzen sind demnach: schlechte Konversationsprozesse, das Nutzen von fundamental verschiedenen Stoffen in Pflanzen, oder gar das komplette Fehlen. Weiter kommen Abwehrstoffe on top, die uns die Aufnahme der Nährstoffe aus Pflanzen weiter erschweren. Pflanzen wollen eben nicht gegessen werden und selbst existieren.

Welche Stoffe sind einzigartig in tierischen Lebensmitteln?

Nun, da wir eine arbeitsfähige Definition haben, lass uns im Detail über die wichtigsten Zoonährstoffe reden. Es sind eine erschreckende Menge, über die kein Ernährungsberater je redet, immer sind es Pflanzen oder Fleisch gar schädlich. Mache Dir aber Dein eigenes Bild und folge den Links zum Quellenmaterial. Meiner Meinung nach könnte nichts ferner der Wahrheit sein, wenn wir uns die genauen Mechanismen ansehen.

Falls Du noch mehr Nährstoffe in weitaus größerem Detail lernen möchtest, habe ich auch ein 90-seitiges E-Book im Angebot für 29.99€. Mit diesem lernst Du alles über Vitamine, Makronährstoffe, Mikronährstoffe, Ballaststoffe, und Zoonährstoffe und wie Du diese im Rahmen einer tierisch basierten Ernährung genügend isst.

Fett-lösliche Vitamine sind Zoonährstoffe

Die erste Gruppe die wir uns ansehen und in Pflanzen nur shwer zu finden ist, sind fett-lösliche Vitamine2Hier mehr dazu: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK218749/. Bis auf fettreiche Früchte wie Oliven, Kokosnüsse, oder Avocados wirst Du diese nahezu ausschließlich in tierischen Lebensmitteln finden, vorwiegend den fettreichen.

Retinol aka Vitamin A

Vitamin A, echtes Retinol ist anders als Beta-Carotin und hilft Dir nachts zu sehen Du findest diesen Zoonährstoff in Rinderleber.
Retinol – um Nachts nicht zu erblinden.

Vitamin A, in der Form diverser Retinole, existiert nicht in Pflanzen. Pflanzen nutzen Beta-Carotine, kein Retinol. Wir können Beta-Carotin konvertieren zu Retinol, dennoch nur zu einem kleinen Anteil.

Der Körper nutzt Retinol für vielerlei Dinge, vorweg aber für das Sehen. Es ist grundlegend um Lichtinput in elektrische Nervensignale umzuwandeln. Mangel merkt man vorallem bei schlechter Nachtsicht. Ansosnten ist Retinol fundamental für die Entstehung von Blutzellen & dem Eisenmetabolismus, für das Wachstumshormon, und die Immunabwehr.3https://lpi.oregonstate.edu/mic/vitamins/vitamin-A#function

Der Bedarf liegt bei 900 – 3.000 IU pro Tag, mache Dir aber auch bei größeren Mengen bis zu 10.000 IU keine Sorgen. Der best Weg dort hin sind 150-300g an Rinderleber pro Woche.

Vitamin K2 aka Menaquinon

Vitamin K2, auch bekannt als Menaquinone4https://chriskresser.com/vitamin-k2-the-missing-nutrient/, existiert in einem Spektrum von Formen mit den Namen MK-4, MK-7, MK-9 und den längeren MK-10 bis MK-13. Pflanzen enthalten Vitamin K1, nur das fermentierte Natto enthält K2, jedoch auch Natto fehlen Formen des Spektrums.
Die Konversation von K1 (Phylloquinon) zu K2 ist bekannt, jedoch die genaue Rate weitestgehend unbekannt und sehr unterschiedlich.5https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/7947656/ + https://europepmc.org/article/med/9468327Gehe daher nicht davon aus dass das inaktive K1 eine gute Form für Dein körperliches K2 ist. Viele Menschen heutzutage sind nämlich in der Tat in K2-Mangelzuständen.

Dein Körper benötigt K2 als Kofaktor für die Blutgerinnung, sowie für ein Enzym welches grundlegend ist für das Recyclen von Vitaminen6Heißt Gamma-Glutamyl-Carboxylase der Kerl und initiiert die Carboxylierung von Proteinen.. Außerdem spielt Vitamin K2 eine Rolle für gesunde Knochen durch die sogenannten Gla Proteine, um Calcium an die richtigen Orte zu bekommen – in den Knochen, nicht die Gefäßwände. K2, D3 & Calcium bilden mit dem Parathormon die Trifecta der Knochengesundheit.

Pro Tag sollten es 100-200mcg Menaquinon sein. Wie zuvor, die beste Quelle sind 300g Leber vom Rind oder der Gans pro Woche. Aber auch Gänsefett oder ältere Käse sind eine gute Ergänzung.

3 B-Vitamine, die es vermehrt in Tieren gibt

B-Vitamine sind eine Nährstoffklasse, die von fundamentaler Wichtigkeit sind für alle Stoffwechselprozesse. Sie agieren als Koenzyme & Kofaktoren. B-Vitamine an sich sind wasserlöslich und hitzeanfällig. Dazu spielt unser Mikrobiom eine große Rolle in der Synthese von einigen B-Vitaminen, doch die genauen Mechanismen sind weitestgehend unklar.

Wir schauen uns im Rahmen einer tierischen Diät speziell Riboflavin (B2), Folat (B9), und Cobalmin (B12) an.

Riboflavin aka Vitamin B2

Riboflavin aka Vitamin B2 ist ein wichtiger Cofaktor für viele Enzyme – seine bekanntesten Formen sind FAD & FMN.

Riboflavin findet sich in aller Arten von tierischen Lebensmitteln ist jedoch nur schwer von PFlanzen zu erlangen.
Gesundheit geht Hand in Hand mit Nährstofffülle.

Diese zwei Akronyme sind grundlegend für Redoxreaktionen. Flavin Adenin Dinukleotid (FAD) ist nötig für mitochondriale Energiegewinnung, das Recyclen von Glutathione im Antioxydationssystem, sowie bei der Herstellung der Harnsäure, einem anderen potenten Antioxidans. Es hat auch seine Finger im Griff im Methylierungszyklus, dem Folatkreislauf, Eisenaufnahme, und der Arbeit der anderen B-Vitamine. Also überall.

Ziele für 1.0 – 1.5mg pro Tag an Riboflavin. Dies ist einfach zu erfüllen da Fleisch und Eier gute Quellen sind. Schon 500g Rindfleisch am Tag (=0.9mg) plus ein paar Eier (1 Ei = 0.25mg) oder gar Organe enthalten genügend.7https://lpi.oregonstate.edu/mic/vitamins/riboflavin

Folat aka Vitamin B9

Folate kommt in vielen Lebensmitteln vor. Die aktive Form ist Methylfolat (5-MTHF) oder Folinische Säure, sowie deren Derivate. Folsäure ist rein synthetisch und kommt nicht in der Natur vor – außerdem blockt es die Rezeptoren und verringert die Aktivität von Folat-bindendem Protein. No fucking Bueno!

Methylfolat ist durch Methylierung an vielen Prozessen beteiligt:

  • Produktion von SAMe dem Haupt-Methylspender
  • Produktion von Zellmembranen durch Phosphatidylcholine
  • Produktion vieler Neurotransmitter (Dopamin, Norepinephrin, Epinephrin, Serotonin)
  • Produktion von Stickstoffmonoxid und damit der Gefäßgesundheit
  • Produktion von Purinen (DNA Bausteine) & DNA/RNA-verarbeitenden Enzymen
  • und unzähligen mehr!

Ist Deine Methylierung geschädigt, so bist Du es. Es hat seine Finger im Griff in nahezu allem. Dazu ist es sehr abhängig von Genetik, Stichwort MTHFR Polymorphismen, und vielen anderen Nährstoffen wie B12, B2 oder Glycin.

Pro Tag werden 400mcg empfohlen*. Ich würde tieferes empfehlen auf einer tierischen Diät, jedoch keine Aussprechen, dass es stark individuell abhängig ist von Deiner Genetik und den anderen Nährstoffen Deiner Diät. Gute Quellen sind Leber und Niere für Folat, sowie Eigelber (20-40mcg).8https://ods.od.nih.gov/factsheets/Folate-HealthProfessional/

Cobalamin aka B12

Cobalmin oder Vitamin B12 kommt in zwei Formen im Körper vor: Methylcobalamin und das unaussprechbare 5-Deoxyadensoylcobalmin.

Fleisch ist voll mit anderen tierischen Nährstoffen als nur dem reduktionistischen Denken an Fett t& Proteine.
Tierische Lebensmittel sind mehr als nur Fett & Protein.

Vitamin B12 ist benötigt für die Formation von Blutzellen und die Funktion des Nervensystems. Da es fundamental ist für Methylierung, ist es auch in alle Prozesse des Folats involviert. Ohne B12 kein SAMe, keine Purine, keine optimale Methylierung. Es ist gar so wichtig, dass Dein Speichel ein eigenes Bindungsprotein, namens Haptocorrin, enthält was die Aufnahme verbessert.

Pro Tag sollten es 2.4 – 3 mcg Cobalamin sein. Auf einer tierischen Diät ist das kein Thema, schon 100g Rinderleber enthalten 70mcg. Überdosierungen sind kein Problem, da pro Mahlzeit nur eine kleine Menge an Haptocorrin aufgenommen wird und der Rest aus dem Urin oder Darm wieder den Körper verlässt. Esse daher zu jeder Mahlzeit Fleisch für genügend B12. Pflanzen enthalten kein B12. Ooopsie – bye, bye Methylierung!9https://ods.od.nih.gov/factsheets/VitaminB12-HealthProfessional/

4 Mineralstoffe, die Du überwiegend aus tierischen Quellen bekommst

Mineralstoffe wie auch Spurenelemente sind ein anderes heißes Thema. Heiß, weil Pflanzen auf dem Papier viele enthalten, sie diese aber auch genauso hart verteidigen durch diverse Antinährstoffe. Manche bestrafen Fressfeinde direkt auf vielerlei Weise, andere machen die Nährstoffe unbrauchbar.10Die 6 großen Antinährstoffe sind – Lektine, Tannine, Phytoöstrogene, Goitrogene, Oxalate und Phytate. Aber es gibt noch viele mehr wie nicht-proteinerge Aminosäuren, Protease-inhibitoren, oder Saponine.

Dieser kleine, doch essenzielle Fakt wird allzu häufig übersehen, wenn man Nährstofftabellen betrachten. Wenn 100mg Brokolli 200mg Magnesium & 400mg Kalium enthalten klingt das erstmal gut, aber wie viel davon kannst du wirklich aufnehmen? Und ist es Dir wert, dass Goitrogene Deine Schulddrüse inhibieren oder Sulforaphan NRF2 hochfährt? Nachfolgen schauen wir uns die Mineralstoffe an, die du nicht von Pflanzen bekommen wirst!

Kupfer

Kupfer ist in immens wichtiges Spurenelement das Teil des Eisenstoffwechsels ist und Dein Körper für Redoxreaktionen benötigt. Außerdem wird es im Nervensystem benötigt, das Antioxidationssystem, und im Bindegewebe.

Kupfer kommt in den Formen Ku(I) oder Ku(II) vor, einfach oder zweifach positiv geladen. Es möchte daher Elektronen abgeben und kann somit freie Radikale, Sauerstoffradikale und gewisse Redoxpaare reduzieren. Proteine machen sich das zu nutzen und bauen Kupfer in sich ein. Außerdem ist Kupfer ein Cofaktor für einzige Reaktionen. Häufig sieht ein Kupfermangel auch aus wie ein Eisenmangel – eine Note an alle eisendefizenten Frauen.11https://lpi.oregonstate.edu/mic/minerals/copper

Die DGE Empfehlung sind 900mcg pro Tag. Selbst Dosen bis 10mg zeigten keine direkten Toxizitätseffekte, WENN Du genügend Zink isst. Im Darm existiert ein Aufnahmeequilibrium. Grossartige Lebensmittel sind Meeresfrüchte und Rinderleber, 30g haben schon 4000mcg Kupfer.

Zink

Zink wie auch Kupfer findest Du in Tieren. Es ist essenziell in folgenden Stoffwechselpfaden:

  • Ionentransport im Darm
  • Sicht
  • Zellwachstum und -entwicklung
  • Immunsystem
  • Nervenübertragung

Entweder agiert Zink, wie auch Kupfer, als Cofaktor oder wird in Strukturen wie Proteine eingebaut. Es kann auch epigenetisch die Genregulation, Bestimmter beeinflussen.12https://lpi.oregonstate.edu/mic/minerals/zinc

Die Empfehlung sind 11mg – 40mg. Dosen über 150mg können Verdauungsprobleme verursachen, vorallem bei inadäquatem Kupferkonsum – vermeide daher besser mehr 20 Austern zum Mittag. Neben Austern ist tierisches Muskelfleisch eine exzellente Zinkquelle mit 5-9mg pro 100g.

Eisen

Eisen ist ein weiterer Stoff, den Du nicht von Pflanzen bekommst. Pflanzen nutzen anderes Eisen als Tieren. Tierisches Eisen ist an einen porphyrischen Hemering gebunden, Pflanzliches nicht. Eisenmangel 13primär oder gar sekundär wegen Kupfermangel? Who knows. ist der häufigste Mangel weltweit.

In unserem Körper agiert Eisen durch die Hemeproteine oder als enzymatischer Cofaktor.14https://lpi.oregonstate.edu/mic/minerals/iron:

  • Eisen ist stark involviert im Sauerstofftransport durch die Globuline, meist bekannt davon Hemoglobin. Alleine dieses Molekül verwendet 66% Deines Eisen im Körpers.
  • Viele mitochondriale Enzyme enthalten auch Hemeproteine.
  • Eisen wirkt dort als Antioxidans vorallem gegenüber Wasserstoffperoxid, aber paradoxerweise auch als gewolltes Oxidans in Immunzellen, um Fremdzellen zu ‚verbrennen‘.

Die DGE Empfehlung sind 8mg bis maximal 45mg pro Tag. Vorallem Fleisch, Organe, Meeresfrüchte sind einzigartige Eisenquellen. Getoppt werden sie nurnoch von frischem Blut.

Kalzium

Knochen enthalten auch Zoonährstoffe wie Mineralstoffe Kalzium, Strontium, Phosphor und Bor.
Kalzium, Bor, Strontium & Phosphor machen starke Knochen.

Jeder kennt wohl Kalzium und seine Verbindung mit gesunden Knochen – aber da ist noch mehr, was es tut!15https://lpi.oregonstate.edu/mic/minerals/calcium#function

  • Kalzium wird von Nerven gebraucht zur Reizweiterleitung.
  • Es ist ein Signal für die Ausschüttung von Hormonen & Enzymen.
  • Es wird benötigt, damit Vitamin K2 richtig arbeiten kann.
  • Ohne Kalzium kontrahieren Deine Muskeln nicht.

Also wo bekommt man auf tierischen Ernährungen sein Kalzium her? Der erste Gedanke sind Milchprodukte – super, wenn Du sie tolerierst und qualitative rohe Milchprodukte hast. Sonst nicht. Andernfalls sind Knochen die beste Chance – kleine essbare Knochen, wie in Sardinen, oder in einer Brühe ausgekochte Knochen die man danach essen kann. Auch gewisse Mineralwasser können zum Kalziumspiegel beitragen.

Die Empfehlung pro Tag sind 1.200mg bis zu 2.500mg. Das sind circa 4 Dosen Sardinen, ein bis zwei zerpulverte Eierschalen, oder ein kleiner Knochen entweder ganz oder zerpulvert als Gewürzmischung..16https://ods.od.nih.gov/factsheets/Calcium-Consumer/

6 Zoonährstoffe, die es nur in tierischen Lebensmitteln gibt

Cholin

Cholin, früher bekannt als Vitamin B4, ist heutzutage abgesetzt worden und nurnoch vitaminähnlich. Dein Körper kann etwas herstellen per Methylierung & PEMT, es muss aber dennoch über die Ernährung zugeführt werden.17https://science.sciencemag.org/content/281/5378/794.full#:~:text=In%20the%20body%2C%20choline%20subserves,ceramide%20%5BHN6%5D%5BHN7%5D.

Es hat viele Aufgaben18https://lpi.oregonstate.edu/mic/other-nutrients/choline#function:

  • Vorweg ist es ein essenzieller Bestandteil der Zellmembranen als Phosphatidylcholin.
  • Es ist einer der wichtigsten Methylgruppenspender im BHMT Pfad/Short Route.
  • Cholin ist nötig fü den Transport von Fettsäuren via VLDL.
  • Es ist die Vorstufe des Neurotransmitters Acetylcholin.
  • Chloin & Betain sind nötig um das Zellvolumen zu regulieren – wie aufgeblasen der Ballon letzten Endes ist.

Demnach möchtest Du keinen Cholinmangel haben – pro Tag sollten es 400-600mg sein. Großartige Quellen sind Leber mit 400mg/100g (wie immer) und Eigelber (150mg). Aber auch Fisch und Muskelfleisch enthalten reichlich – rate mal was nicht! Gemüse…

Kreatin

Kreatin sagt jedem Sportler was. Es ist verantwortlich für schnelle Energiebereitstellung in hochenergetischen Zellen. Denke und Muskeln oder Gehirngewebe. Kreatin wirkt, als ein Puffer, um immens schnell super viel Energie bereitzustellen für 7-12s. Danach übernimmt ein anderer Mechanismus den Vordergrund.

Wo ist Kreatin enthalten? In Muskelfleisch und Gehirngewebe. Auch wenn wir etwas in unserem Körper herstellen können via GAMT belastet diese körpereigene Produktion wieder den Methylierungszyklus. Not good. Esse es lieber und brauche Deine Methylgruppen für wichtiger Sachen wie DNA Aufbau, Reparatur oder Neurotransmittersynthese.

Schon ~300g rotes Muskelfleisch pro Tag geben Dir reichlich Kreatin. Keine teueren Pulver nötig. Meine Empfehlung hier sind 5g pro Tag.

Carnitin

Carnitin kommt in drei Formen vor, hauptsächlich in Zellen, die Fettsäuren verbrennen wie Muskel- oder Herzzellen.

Carnitin’s Aufgabe ist der Transport von Fetten in Deine Mitochondrien, sowie das Herumschleusen der Metaboliten dieser Reaktion. Klingt wichtig? Ist es. Wir können auch Carnitin selber herstellen von Methionine & Lysin. Zu blöd, wenn man kein Methionin bekommt, ohne tierische Proteine. Wie auch zuvor mindert externes Carnitin den Bedarf an Eigensynthese. [/mfn]https://nutritionandmetabolism.biomedcentral.com/articles/10.1186/1743-7075-7-30#:~:text=Carnitine%2C%20a%20branched%20non%2Dessential,can%20lead%20to%20carnitine%20deficiency.[/mfn]

Übliche Dosen in der klinischen(!) Supplementation sind 2-6g pro Tag. Meiner Meinung too much, da es fast 2kg Fleisch pro Tag wären. In rotem Muskelfleisch findest Du rund 100mg pro 100g, manche Organe enthalten mehr wie Leber, Nieren & Herz. Mit anständigen Mengen dieser solltest Du bestens mit Carnitin versorgt sein.19https://examine.com/supplements/carnitine/

Carnosin & Anserin

Carnosin ähnelt Kreatine in seiner Funktion, da es auch bei der Energiebereitstellung benötigt wird. Es wird im Gegensatz zu Kreatin für längere Belastungen benötigt von 20 – 60s. Die Vorstufe ist in Fitnesskreisen bekannt, nämlich Beta-Alanin.

Der genau Wirkmechanismus ist immernoch unklar, es wird aber ein Puffereffekt angenommen. Daneben wirkt sich Carnosin positiv auf Neuroprotektion, Anti-Aging, und das Antioxydationssystem aus. Anserin ist ein methyliertes Derivat von Carnitin welches auch als Puffer im Hirn & Muskeln vorliegt. Auch hier wird noch mehr Forschung benötigt.

In Muskelfleisch und Organen findest Du reichlich Carnosin & Anserin. Es ist keine optimale Menge bislang festgelegt. Bei Beta-Alanin zeigen sich jedoch optimale Effekte mit 1-3mg am Tag, daher liegt es wahrscheinlich im etwas höheren Bereich.20https://healthybutsmart.com/carnosine/

Taurin

Taurin ist eine halb-essenzielle Aminosäure, die in großen Mengen im Blut vorkommt. Es ist involviert in fundamentalen Mechanismen:

  • Energiebereitstellung
  • Genexpression
  • Mitochondriale Antiox-Reaktionen
  • Programmierter und damit gewollter Zelltod
  • Stresssignal am Endoplastmatischen Retikulum21Wichtiges Signal für die Proteinbalance zwischen Auf- und Abbau.
  • Im Gehirn wirkt Taurin inhibitorisch, da es GABA Rezeporen beeinflusst

Es gibt keine Empfehlung, ich würde aber für 400mg Taurin pro Tag zielen bezüglich seiner fundamentalen Wichtigkeit. Mehr ist hier meist besser und unschädlich. Da es Hitzeempfindlich ist eigent sich entweder rohes Fleisch, Muskel oder Organe, sowie mild-gegartes am Besten. Auch Meeresfrüchte wie Austern haben viel Taurin.22https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3501277/

Spezielle bioaktive Faktoren wie Peptide, Hormone, oder Enzyme

Neben den obigen sind tierische Produkte auch voll mit sekundären bioaktiven Substanzen wie beispielsweise Peptiden, Hormonen, oder Enzymen aller Art. Viele dieser haben sehr spezielle Wirkungen wie zum Beispiel Aktivin, Testosteron und Inhibin in Rinderhoden. Einige Beispiele sind:

  • Diaminooxidase aus Nieren, welches Histamin abbaut (DAO)
  • Inhibin & Aktivin aus Hoden
  • Thymopentin & Thymosin aus der Thymusdrüse
  • Splenopentin aus der Milz

DAO beispielsweise ist hilft Dir dabei Histamin besser zu verwerten und kann abhilft schaffen bei Histamin Intoleranz bezogenen Problemen.23Denke aber daran, dass eine Histamin Intoleranz nie die Ursache ist, sondern ein Symptom. Die Ursache ist Dein Darm – er ist leaky aufgrund eines Parasiten, SIBO, Dysbiose, usw. Im gleichen Gedankengang gibt es viele tierische Stoffe, die Deinen Körper einzigartig unterstützen können. Eat like for like!

Weitere Nährstoffe aus tierischen Quellen

Kollagen

methionin zu gylcin rate

Kollagen ist eines der häufigsten Proteine im Körper und nötig für den Aufbau von Bindegeweben aller Art. 30% Deines Körperproteins ist Kollagen. Tatsächlich jedoch fallen 28 verschiedene Kollagenproteine in diese Gruppe, am häufigsten sind die folgenden:

  • Typ I – Kommtim Gelenkknorpel vor
  • Typ II – das häufigste Kollagenprotein
  • Typ III – In Lymphknoten & Knochenmark
  • Typ IV – In Zellmembranen
  • Typ V – In Zellen & Haaren

Dein Körper kann Kollagen selber herstellen aus 3 Aminosäuren, wovon immer eine Glycin sein muss. Auch werden Zink, Kupfer, Mangan, und Vitamin C als Cofaktoren benötigt. Glycin existiert in einer engen Balance mit Methionin.

Methionin

Methionin ist eine essentielle Aminosäuren. Wir müssen sie essen und sie kommt mengenmäßig in tierischem Fleisch vor. Du brauchst es um:

  • Methylierung – der Prozess Methylgruppen an und abzustecken von Molekülen. Grundlegend für nahezu alle, was im Körper läuft.
  • SAMe – das Endprodukt von Methylierung und Dein Hauptmethylspender.
  • Kreatinsynthese
  • Cholinesynthese
  • Neurotransmitter Herstellung
  • DNA Reperatur & Purinbasensynthese

Glycine

Glycin ist nicht essenziell da Dein Körper es prinzipiell selber herstellen kann. Jedoch braucht es vieeele Methylgruppen die besser anderswofür gebraucht werden.

Glycin kommtim Bindegewebe von Tieren vor, wie fettigen Cuts, Knorpel, Knochen und Sehnen. Glücklicherweise kommt es in nahezu der perfekten Rate vor, wenn man nicht nur Rinderfilet isst.24https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0021925819524231/pdf Du brauchst es für:

  • Methylierung – Glycine agiert als sekundäre Route und Puffer, falls der eigentliche Folat-benötigende Pfad erschöpft ist
  • Haut & Gelenkgesundheit – Glycin ist zwingend für Kollagensynthese
  • Glycin ist auch ein inhibierender Neurotransmitter
  • Nötig für die Bildung von Wachstumshormon und Muskelwachstum
  • Zwingend nötig um Glutathione herzustellen, eines der großen Antioxidantien Deines Körpers

Die Methionin-Glycin Balance

Beide Aminosäuren existieren in so etwas wie einer Balance. Stark Methionin-haltige Ernährungen wurden in wissenschaftlichen Experimentreihen einige negative Auskommen attribuiert. Es stellte sich aber raus, dass die Gabe von Glycin dieses Auskommen negiert.

Ich denke, dieses Gleichgewicht ist wichtig, aber auch überbewertet. Wenn Du isst, wie Deine Vorfahren, von Nose-to-tail, isst, Du automatisch genügend Glycin und Bindegewebe. Fettige Cuts wie Ribeyes oder Beinscheiben, essbare Knochen, und Brühe aus den nicht essbaren Teilen versorgen Dich reichlich mit Glycin. Dieses wird das Methionin der übrigen Diät bestens supplementieren.

Isst Du natürlich sowas nicht und nur mageres Fleisch, wird es ein Problem – da es nichts ist was Menschen jemals getan haben oder sich leisten konnten.


Die Omega-3 Fettsäuren EPA & DHA

Ich wette Du hast auch schon den Mythos gelesen dass Du reichlich Omega-3 Fette von Pflanzen bekommen kannst. Und es stimmt teilweise, denn Pflanzen wie Leinsamenöl enthält viel Omega-3 wie Alpha-Lipoensäure (ALA). Das Problem ist dabei leider dass unser Körper nicht ALA ‚spricht‚. Es muss das ALA in sein benötigtes EPA & DHA umwandeln. Diese Konversion funktioniert je nach Deinen Genen mit einer Ausbeute von 0-7%. Also klappts entweder gar nicht, oder Du müsstest pro Tag 100-200ml Leinsamenöl trnken. Viel Spaß dabei.25https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9637947/

Mit so einer schrecklichen Umwandlung ist die einzige gute Quelle für EPA & DHA, tierischen Ursprungs. Lachs, Sardinen, Kaviar, aber auch weidegefüttertes Rind enthält zum Glück reichlich Omega-3 Fette. Auch Gehirn enthält eine Menge, falls Du daran Deine Hände bekommen kannst. Neben Omega-3 Fetten steckt natürlich noch viel mehr drinnen wie die gute Stearinsäure oder Arachidonsäure.

Empfohlen werden von vielen 3g Fischöl/500mg Omega-3 pro Tag, in der Kombination von EPA & DHA. Ich würde Abstand nehmen von diesen Kapseln, da Omega-3 Fette ungesättigt sind und gerne autooxidieren. Oxidierte Fette sind natürlich keine gute Idee zu essen. Viele Hersteller packen Füller & Vitamin E in die Kapsel, um es zu vermeiden. Auch sind 3g pro Tag way too much – meine Theorie besagt, dass vielen Leuten diese Menge hilft, weil sie generell grundentzündet sind. Bist Du es nicht, brauchst Du auch nicht so arg hohe Mengen an entzündungslindernden Omega-3’s. Und wie minderst Du Entzündung? Iss keinen Bullshit. Meide mehrfach-ungesättigte Fettsäuren vorallem Pflanzenöle fanatisch. Sei ein guter Freund Deines Darms & Deiner Biologie.
Iss lieber gutes Fleisch und ab und an Fisch, dann wirst Du keine Probleme befürchten müssen bezüglich Omega-3.

Esse Nose-to-Tail und Du bekommst reichlich Zoonährstoffe!

Viele pflanzenbasierten Advokaten verdammen tierisches Essen als nutzlos – ich hoffe diese dreiste Lüge zeigt sich spätestens jetzt klar. Tiere enthalten weitaus mehr Nährstoffe als Pflanzen, in den Formen, die wir brauchen und genau die, die wir brauchen. Pflanzliche Nährstoffe sind stark verteidigt, in falscher Form, oder komplett verschieden. Daher könnte ich mir nicht vorstellen, wie viele Pillen eine vegane Ernährung schlucken muss, um diese Mängel alle auszugleichen – CoQ10 hier, B12 da, Kreatin on top, mit etwas Carnosin.

Und es macht Sinn – über unsere Evolution waren wir Jäger & Sammler. Tierisches war immer das, was am begehrtesten waren, vorallem die nährstoffreichen Organe. Niemand feierte gesammelte Blätter, ein erlegtes Tier hingegen schon. Esse daher wie Deine Vorfahren und erfreue Dich ihrer Gesundheit – es ist nicht schwer, das ist das Schöne!

Der Post hat Dir einiges an Werkzeug mitgegeben für Argumentationen, aber auch für Deinen persönlichen Ansatz gegenüber Ernährung. Schockierend, dass viele Profis einige dieser Nährstoffe nicht mit einbeziehen in ihre Planung. Aber wie, dem auch sei – ich glaube, dass Wissen das Vehikel ist, einiges zum besseren zu kehren. Menschliche Gesundheit zu verbessern. Und darum geht’s mir – Wahrheit und menschliche Gesundheit.

This signature signs everyone of my posts on Ancestrally Healthy.
 

Fußnoten & Quellen

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